Kilian von Würzburg


 

 Kilian (=„Kämpfer“ , keltisch=Ceallach=Krieg /Kampf) wurde um 640 in Mullagh, County Cavan geboren.

 

Die Passio Kiliani minor und die jüngere Passio maior aus dem 9. Jh sind mit Vorsicht zu betrachten. Es ist unsicher, ob der in der Tradition der irischen Peregrinatio wurzelnde Mönch Kilian wirklich Bischof war, auch seine Romreise zu Papst Konon ist unsicher. Beide Motive erscheinen eher als angelsächsische Konstruktion, um ihn als Vorläufer von Bonifatius darzustellen.

 

Nach den Viten kam er 686 einmal mit 11 bzw. 2 Gefährten (Kolonat und Totnan) nach Würzburg. Er soll hier gepredigt und missioniert haben und sei ca. 689 mit seinen Begleitern ermordet worden, nachdem er den Herzog gedrängt haben soll, seine Verbindung mit Gailana aufzulösen, der Frau seines Bruders. Die Leichen sollen im Pferdestall der Herzogsburg (heutige Neumünsterkirche) verscharrt worden sein.

 

Er gehört zu den nördlich der Alpen gewesenen Missionaren des 7. Jh, die schnell zu Heiligen erklärt wurden. 752 wurde, wohl auf Initiative des Bonifatius, die Auffindung der Reliquien von Bischof Burkard, dem ersten Würzburger Bischof, inszeniert und wahrscheinlich durch das nach späterer Tradition angeblich im Grab erhalten gebliebene Kiliansevangeliar, eine Handschrift des 7. Jh aus Gallien, beglaubigt. Die Gebeine der drei Heiligen werden in einem Reliquienschrein in der Krypta der Neumünsterkirche aufbewahrt, die Schädel in einem Schrein aus Bergkristall im Altar des Kiliansdoms.

 

Zeugnisse für die Kilianverehrung finden sich im Kalendar des Godescalc-Evangelistars von 781 bis 783, in einem Nachtrag einer Würzburger Handschrift des Martyrologium des Beda Venerabilis (vor 838) und im Martyrologium des Hrabanus Maurus (842-856). Eine Fuldaer Handschrift der Passio minor aus dem letzten Viertel des 10. Jh enthält einen Bildzyklus zur Kilianslegende als frühestes Beispiel einer illustrierten Heiligenvita.

 

Kilian ist Schutzpatron von Würzburg, Heilbronn, Kostheim und der Region Franken, in Irland Schutzpatron der Gemeinde Tuosist. Sein Gedenktag ist der 8. Juli, im Bistum Würzburg verbunden mit dem Hochfest.