St. Finian von Clonard, Foto: Andreas F. Borchert,
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St. Finian von Clonard wurde um 470 als Sohn des Rudraigh aus einer irischen Adelslinie in Myshall, heute Co. Carlow, Provinz Leinster, geboren. Seine Mutter Telach stammte aus Leinster.
Als junger Mann kam er unter Einfluss des Foirtchernn (Foirtgirn) von Trim, auf dessen Rat er nach Wales ging, um von den dortigen Lehrern des keltischen Christentums in die Lehren des Patrick unterwiesen zu werden. Er studierte u. a. bei St. Enda auf den Arans, bei St. Gildas und St. Cadoc in Llancarfan, Glamorgan/Wales.
Im Anschluss an den Aufenthalt in Wales (ca. 30 Jahre)– kehrte er nach Irland zurück und zog predigend durch das Land, gründete Klöster und Schulen: Seine erste Gründung war in Aghowle, heute Co. Wicklow, auch die Klostergründung auf Skellig Michael geschieht wohl unter seinem Einfluss.
Um 520 begab er sich nach Clonard, (Co. Meath) am Fluss Boyne, erbaute hier eine kleine Kirche und Unterkunft aus Holz und Lehm, welche später durch Stein ersetzt wurde. Er widmete sich dem Gebet und Studien. Seine Askese, seine Frömmigkeit und sein Wissen schufen seinen nachhaltigen Ruf. Laien, Kleriker und Bischöfe suchten ihn auf.
Es sollen bis zu 3000 Schüler gleichzeitig von ihm unterrichtet worden sein. In Clonard wurde er zum Bischof geweiht. Viele seiner Schüler gründeten später an anderen Orten neue Klöster.
Er zählt gemeinsam mit Enda von den Arans zu den Vätern des irischen Mönchstums. Zu seinen Schülern zählten die sogenannten 12 Apostel von Irland:
St. Ninnidh of Lough Erne (18. Januar)
St. Ciarán of Saighir (5. März)
St. Senan of Iniscathay (Senán mac Geircinn, 8. März)
St. Ruadhán of Lorrha (5. April)
St. Brendan of Clonfert (..der Reisende, 16. Mai)
St. Columba of Iona (Columcille, 9. Juni)
St. Ciarán of Clonmacnoise (9. September)
St. Laisrén mac Nad Froích (Mo Laisse, 12. September)
St. Canice of Aghaboe (Cainneach, 11. Oktober)
St. Mobhí of Glassnevin (Mobhí Clárainech, 12. Oktober)
St. Brendan of Birr (29. November)
St. Columba of Terryglass (Colum, 12. Dezember),
aber auch Nathy , Nennius , und Daig MacCairaill.
Er unterhielt enge Beziehungen zu britischen Mönchen und einigte sich mit Ihnen auf eine gemeinsame Beichtvorschrift und Meßliturgie.
Dank seiner Beziehungen nach Wales konnten Gildas, Cadoc und David (Bischofsabt von Wales) vor Iren genauso predigen wie irische Mönche in Britannien. Es gab einen regelrechten fachlichen Austausch.
Er verstarb am 12.12.549 an der Pest. Sein Grab befindet sich in seiner Kirche in Clonard. Seine Reliquien wurden bis zur Zerstörung des Schreins 887 dort aufbewahrt.
Lange Zeit behielt Clonard Bedeutung als Studienort. Erst mit den Wikingerüberfällen im 10/11 Jh. begann die Bedeutung zu schwinden. Auch innerirische Konflikte im 12 Jh zur Zeit des Kleinkönigs Dermod von Leinster, führten zum Niedergang. Mit der Verlegung des Bischofssitzes durch den normannischen Bischof Rochfort 1206 von Clonard nach Trim nahm die Bedeutung schließlich ganz ab.