Athanasius der Große von Alexandria
Er wurde um 298 in Alexandria wohl als Kopte geboren, war griechisch gebildet (zu Platon, Homer, Aristoteles, dem Neuplatonismus) und erwarb gute Kenntnisse der Schriften des alten und neuen Testamentes. Er ist zugleich ein sehr früher Zeuge für den Kanon der heiligen Schriften des Neuen Testamentes.
Als Jugendlicher kam er bereits mit Mönchen in Ägypten zusammen, auch mit Antonius.
Später kam er in den Haushalt des Patriarchen Alexander von Alexandria. Er war Lektor, Diakon und Sekretär des Bischofs Alexander und begleitete diesen auf das Konzil von Nicäa (325). Von ihm stammt ein Konzilsbericht, in dem die orthodoxe Christologie festgelegt ist, wonach Jesus Christus als Sohn mit Gottvater wesensgleich und nicht nur wesensähnlich sei.
Für ihn war der Arianismus (Christus als Geschaffener, nicht als wesenhaft göttlicher) eine Bedrohung für das Christentum. Alexanders Enzyklika von 321 gegen den Arianismus dürfte bereits teilweise von Athanasius stammen.
328 wurde er Bischof von Alexandria als Nachfolger von Alexander. Seine Gegner, vor allem Eusebius von Cäsarea setzen durch, dass er von Konstantin 335 nach Trier verbannt wurde.
Nach dem Tod Kaiser Konstantins 337 können die verbannten Bischöfe zurückkehren. Jedoch 341 wurde er erneut gezwungen, Alexandria zu verlassen. Er verbrachte die Folgejahre in Rom und Aquileia und hatte Beziehungen zu Papst Julius I. (337–351) und zum Klerus.
Nach dem Tod von Konstantin II. 340 wurde Constans Herrscher im Westen.
Auf Anraten Julius’ I. überzeugte Constans seinen Bruder Constantius II., 342 zu einem Konzil in Serdica. Als die Bischöfe des Ostreiches erfuhren, dass die Rückkehr des Athanasius von ihnen abgesegnet werden sollte, verließen sie das Konzil. Erst als Constans seinem Bruder mit Bürgerkrieg drohte, lenkte dieser ein und Athanasius konnte nach Alexandria zurückkehren.
Nach Constans’ Tod 350, der den Arianer Constantius zum Alleinherrscher machte, kam es wieder zu Druck gegen die Orthodoxen. Athanasius wurde verurteilt und zur Flucht in veranlasst. In den Folgejahren sol er unter Mönchen in der Wüste gelebt haben.
Aufgrund eines Ediktes des heidnischen Kaisers Julian 362 wurde seine Verbannung erneut aufgehoben. er kehrte als Bischof nach Alexandrien zurück. 362 hielt er dort eine Synode ab. Seine Schrift Tomus ad Antiochenos wurde zur Grundlage für Diskussion über die trinität.
Aufgrund wechselnder Erfolge des Arianismus wurde er also mehrfach verbannt und wieder eingesetzt. 45 Jahre gab er sich diesem Kampf hin.
Er verfasste Werke in griechischer Sprache, u.a.
-eine Hagiographie des Antonius nach dessen Tod (die Inspirationsquelle für Mönche.)
-Über die Menschwerdung des Logos
-Gegen die Heiden
-vier Reden gegen die Arianer
-Werke zur Exegese des AT und zur Askese
-Athanasisches Glaubensbekenntnis
Die Anfänge der Kanongeschichte des NT reichen zwar bis in das 2. Jh. zurück. Aber Athanasius war der erste, der 367 n. Chr. genau die 27 Bücher des NT in seinem 39. Osterfestbrief als kanonisch bezeichnete und so fixierte.
Seine Angaben wurden von mehreren Synoden bestätigt und fanden als Kanon des NT allgemeine Anerkennung.
Wesentlich durch den Kampf für die Wesenseinheit Gottes mit dem Sohn und Durch seine Fixierung des NT ist er zum Kirchenvater geworden, wurde bereits zu Lebzeiten „Säule der Kirche“ und „Vater der Orthodoxie“ genannt.
Als er am 2. Mai 373 starb, stand er auf der Schwelle des Sieges gegen die Arianer und wenige
Jahre später erklärte der westl. Kaiser Thedosius das nicaenische Bekenntnis für alle zur verbindlichen Norm. A. begründet so das griechische-byzantinische Staatskirchentum.
Er hat zudem dafür gesorgt, dass der Christus-und Gottesglaube von allen anderen Glaubensformen unterschieden blieb und nicht zu einer philosophischen Frage unter vielen wurde.
darüber hinaus hat er auch das Mönchtum "entdeckt" und für den Westen erschlossen. Er hat „Antonius“, den er kannte, mit seiner Vita zum Erfinder des Mönchtums gemacht und ihn überall bekannt gemacht. Diese Vita hat eine erhebliche Anzahl von Nachahmern gefunden. Auch bei der Bekehrung Augustins spielt die Vita Antonij eine Rolle.
Insofern hat er das nicaenische Bekenntnis und das Mönchtum miteinander verbunden und beides in das kirchliche Empfinden eingepflanzt.
So ist er zum Seelenfreund der Geschichte geworden, der uns bis heute etwas zu sagen hat.