Adomnán


Er wurde um 628 als Sohn von Ronan mac Tinne und Ronnat im Gebiet von Cenél Conaill im Südwesten Donegals geboren, vielleicht im Bezirk Raphoe im Osten o.a. auf Tir-Aedna (Tirhugh) im Süden. Die irische Form seines Namens St. Eunan hat ihren Ursprung im gälischen Naomh Adhamhnán. In Donegal gibt es noch die St. Eunan's Cathedral in Raphoe, wo er wohl selbst gewirkt hat, und die St. Eunan's Cathedral in Letterkenny, in Schottland die Kirche des Adomnán bei Forglen in Banffshire, die womöglich bereits zu Adomnáns Lebzeiten existiert hat.

 

Er gilt als Nachkomme des Colmán mac Sétna, dessen Vater Columbas Onkel war. Insofern war er weitläufig verwandt mit Columba.

 

Er wird bereits in jungen Jahren dem columbanischen Klosterverband angehört haben und begann seine Ausbildung in Druim Tuamma, Derry o. Clonard, aber nicht auf Iona, da er keinen Abt vor Failbe (669–679) persönlich kannte.

 

Zu dieser Zeit war Segene Abt auf IONA und Domnall, ein Verwandter Columbas, Hochkönig von Irland. Segene hielt am althergebrachten Osterdatum fest, gründete ein Tochterkloster in Northumbrien und hielt die Erinnerung an Columba aufrecht. Auf Segene folgte Cummene und schließlich Failbe. Dieser konnte dann die Geschichten, die er von Segene über Columba gehört hatte, an Adomnán weitergeben. 679 wurde Adomnán selbst mit 52 Jahren zum neunten Abt des Klosters Iona ernannt.

 

Vermutlich um 686 lernte er den gallischen Bischof Arculf kennen, der neun Monate Palästina und Konstantinopel und Rom bereist hatte und sich auch eine Weile in IONA aufhielt. Nach Beda erlitt Arculf auf der Rückreise Schiffbruch und landete auf der Insel und konnte über die heiligen Orte berichten, was Adomnán zu seinem ersten Werk führte: De Locis Sanctis.

 

Adomnán´s Familie und seine Stellung in Iona führten ihn nach Irland und Northumbrien. Er besuchte auch König Aldfrith von Northumbria 686 und konnte dort zum Beispiel die Freilassung irischer Gefangener durchsetzen. In Northumbrien hatte er Kontakt mit Abt Ceolfrith in Wearmouth oder Jarrow und muss schließlich überzeugt worden sein, die röm. Regeln bezüglich der Zeit des Osterfestes und der Art der Tonsur zu übernehmen. Er überzeugte davon auch die Iona unterstellten Mönche in Irland. Auf IONA selbst hielt man aber noch am althergebrachten Osterdatum fest.

 

Nach Beda –Mönch auf Wearmouth - präsentierte er König Aldfrith auch eine Kopie seiner Schrift „De Locis Sanctis“.

 

Adomnán verkündete 697 in Irland auf einer Synode bei Birr in der Grafschaft Offaly das „Law of the Innocents“. Ziel war der Schutz heiliger Orden gegen gewalttätige Handlungen in Krieg und Frieden. Strafen sollten u.a. auch an die Mönche gezahlt werden.  Er blieb einige Jahre in Irland und kehrte erst im Sommer 704 nach IONA zurück. dort starb er am 23. September 704 im Alter von 77 Jahren.

 

Seine „Vita Columbae“ ist weniger Biographie als vielmehr eine Sammlung der Wundertaten Columbas. Sie wurde vermutlich in IONA geschrieben zwischen 688 und 697 und erzählt unter anderem an einer Stelle, wie Menschen wor einem Tier im See gerettet werden, das Vorbild für das "Ungeheuer von Loch Ness".

 

Vor allem aber ist Adomnán zum Seelenführer geworden, weil er den Mensch und den Mönch Columba als Pilger für Christus dargestellt hat und so die Erinnerung der Mitbrüder festgehalten hat an den Menschen, Der aus Liebe zu Christus Seinen Weg auf sich genommen hat.

So ist es vor allem ihm zu verdanken, dass wir heute über eine solche Erinnerung an Columba verfügen.